Kerngruppe debattiert im Dialograum

Heute fand die erste Westast-Sitzung im Dialograum am Seefels statt. Die Kerngruppe informierte sich über städtebauliche Fragen. Um die Arbeiten zu beschleunigen, verlangten die Westastkritiker drei Grundlagenberichte bis Mitte November. Damit kann endlich die inhaltliche Debatte vorangetrieben werden.

„Jetzt machen wir Nägel mit Köpfen!“, sagte Kerngruppenmitglied Catherine Duttweiler heute zur Eröffnung des neuen Sitzungsraums. Städtebauexperte Han van de Wetering hatte auf vielfachen Wunsch eine Auslegeordnung präsentiert. Sein Fazit: «Biel hat im Vergleich zu anderen Städten grosses Entwicklungspotenzial.“ Man habe 30 Jahre lang vieles vernachlässigt: „Man hat auf den Westast gewartet und die städtebauliche Planung ganz auf den Westast ausgerichtet.“ Dadurch seien viele Probleme liegen geblieben, es gebe dringenden Handlungsbedarf. Jetzt wird die Kern-gruppe an ihrer nächsten Sitzung vom 7. November debattieren, wie man die brachliegenden Potenziale für die Stadt nutzt und welche neuen Lösungen möglich sind.


Für die erste Sitzung im Dialograum hatten die westastkritischen Organisationen auf eigene Initiative Unterlagen im Grossformat mitgebracht und aufgehängt: das Arbeitsprogramm in vier Schritten, die detaillierte Planung für Arbeitsschritt 1, das Statut, aber auch Pläne zur Einordnung der Bieler Verkehrsprobleme im nationalen Kontext. Die offiziellen Unterlagen des Bundesamtes für Strassen (Astra) zur aktuellen Nationalstrassenplanung und eine Übersicht der Verkehrsflüsse im Jahr 2018 legen offen, dass die Strassenbelastung in der Region Biel vergleichsweise gering ist.


„Bisher wurde der Dialogprozess gebremst, weil immer wieder dieselben Fragen aufgeworfen wur-den“, sagt Catherine Duttweiler: «Dank der Visualisierung von Arbeitsgrundlagen und Entscheiden wollen wir dies in Zukunft vermeiden.“ Zudem sollen die laufenden Arbeiten auch für Aussenste-hende nachvollziehbar werden. Die Kritiker hatten seit Frühling einen Dialograum verlangt, der schon bald auch für Schulen und interessierte Bürgerinnen und Bürger geöffnet wird. Ausserdem haben sie das jüngste Protokoll zurückgewiesen und durchgesetzt, dass wie schon mehrfach verlangt künftig kurze, aber präzise Beschlussprotokolle erstellt und auch veröffentlicht werden.

Zudem haben sie vorgeschlagen, dass bis Mitte November schriftliche Kurzanalysen zu den Themen Verkehr, Städtebau und Wirtschaft verfasst werden. Nachdem die vom Verkehrsexperten angefragten Büros erst nach zwei Monaten eine Offerte liefern werden, war der Terminplan gefährdet. Nun sollen bis Mitte November je maximal 20-seitige Standortbestimmungen vorliegen. Deren politische Bewertung und Interpretation werden die Kern- und die Dialoggruppe vornehmen – auch im Rahmen einer grossen Dialogveranstaltung vom 3. Dezember. Denn bislang wurden zu sehr Positionen verteidigt anstatt echt debattiert.


Umstritten bleibt die unausgewogene Budgetverteilung. Die Westastkritiker haben mehrfach davor gewarnt, dass für eine erste Standortbestimmung im Verkehrsbereich zu viel Geld ausgegeben werde und damit das Budget nicht ausreichen könnte. Dieses Traktandum wurde erneut vertagt.

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